- Costumbrismo
- Costumbrịsmo[von spanisch costumbres »Sitten und Gebräuche«], Richtung in der spanischen Literatur der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die im Bereich der Prosa die zeitgenössische spanische Realität typisierend, moralisierend und mit Lokalkolorit abzubilden versuchte. Ziel der Autoren war es, eine vom krisenhaften Wandel der beginnenden Industrialisierung bedrohte Gesellschaft zumindest im literarischen Sittenbild (»cuadro de costumbres«) in ihrer Ursprünglichkeit zu bewahren. Außer bei M. Y. de Larra, der den Widerspruch zwischen progressivem Ideal und beharrender Realität beklagt, sind die literarischen Vertreter des Costumbrismo auch politisch konservativ eingestellt. Hauptvertreter sind R. de Mesoneros Romanos (»Panorama matritense«, 1835), S. Estébanez Calderón (»Escenas andaluzas«, 1846) und Fernán Caballero (»Cuadros de costumbres populares andaluzas«, 1852).E. Correa Calderón: Costumbristas espanoles, 2 Bde. (1950-52).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:spanische Prosa im 19. Jahrhundert: Costumbrismo und Realismo
Universal-Lexikon. 2012.